Erster Spatenstich für A-Nord in Nordrhein-Westfalen

Gemeinsam mit Ministerpräsident Hendrik Wüst feierte Amprion am 11. April in Rhede den symbolischen Spatenstich für den Bau der Erdkabelverbindung A-Nord in NRW. Das Projekt hat auch eine große Bedeutung für die regionale Wirtschaft.

Die rund 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse A-Nord stellt eine Hauptschlagader der Energiewende dar und wird zukünftig zwei Gigawatt Windstrom vom ostfriesischen Emden bis ins nordrhein-westfälische Meerbusch-Osterath transportieren. Dadurch soll A-Nord den Energiebedarf von rund zwei Millionen Menschen decken und somit einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass sich Deutschland zukünftig klimaneutral mit Energie versorgen kann. Im Herbst 2023 konnten bereits die Tiefbauarbeiten in Niedersachsen starten – knapp ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Große Unterstützung aus Nordrhein-Westfalen

Am 11. April um 11:15 Uhr war es soweit: Nach mehrjähriger Planungs- und Genehmigungszeit fiel der Startschuss für den Bau der Trassenabschnitte in Nordrhein-Westfalen. In Rhede setzte Amprion gemeinsam mit Ministerpräsident Hendrik Wüst und rund 150 weiteren geladenen Gästen den symbolischen Spatenstich.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Rhede, Jürgen Bernsmann, hatte Hendrik Wüst bereits die Relevanz des Projekts hervorgehoben: „Der Baustart der Erdkabeltrasse A-Nord in Nordrhein-Westfalen ist ein weiterer wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige Energieversorgung in unserem Land. Nordrhein-Westfalen ist Heimat einer energieintensiven Industrie und auch unser Weg von der Kohle zur KI geht mit großem Energiebedarf einher. Eine klimafreundliche Energieversorgung, die sicher und bezahlbar ist, ist elementare Voraussetzung, um die wirtschaftliche Stärke unseres Industrielandes zu erhalten und so Arbeitsplätze und gesellschaftlichen Wohlstand langfristig zu sichern. Die Energiewende wird allerdings nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn sie von den Menschen vor Ort mitgetragen wird. An dem Vorhaben A-Nord zeigt sich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit und der offene, konstruktive Austausch mit allen Beteiligten ist.“

Auch Amprion-CEO Dr. Christoph Müller betonte die Bedeutung des Netzausbaus. „A-Nord wird die Kosten für Netzeingriffe ab 2027 um bis zu 700 Millionen Euro jährlich senken. Da amortisieren sich die Investitionskosten von drei Milliarden Euro schnell“, erklärte er und führte weiter aus: „Der Netzausbau ist ein starker Wirtschaftsmotor: Amprion wird in den kommenden fünf Jahren allein in NRW acht Milliarden Euro investieren. Das verteilt sich auf 30 Leitungsbauprojekte, durch die mehr als 2.500 Firmen Aufträge erhalten.“

Amprion geht neue Wege beim Bau

Im Anschluss an den symbolischen Spatenstich bekamen die Gäste noch einen Einblick in die Umsetzung des Erdkabelprojekts. In einer moderierten Gesprächsrunde ging es vor allem um die Zusammenarbeit der beteiligten Firmen. Der Bau von A-Nord wird nach dem Modell der Integrierten Projektabwicklung (IPA) durchgeführt. Amprion nutzt dieses innovative Vertragskonzept zum ersten Mal. Gesamtprojektleiter Matthias Gierlich hob die Vorteile dieses Modells hervor: „Die Struktur der lPA bildet die Grundlage für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Hier kommen bis zu 800 Expertinnen und Experten aus ihren jeweiligen Fachgebieten zusammen, um dieses Groß-Projekt gemeinsam umzusetzen.“

Das Konsortium besteht aus sechs Tiefbaufirmen (Bogenstahl Bauunternehmen GmbH, Legden; Bohlen & Doyen Bau GmbH, Wiesmoor; Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG, Stadtlohn; Heitkamp Erd- und Straßenbau GmbH, Herne; Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH, Krefeld; Klaus Stewering GmbH & Co. KG, Borken) und einem Planungsbüro (Fischer Teamplan Ingenieurbüro GmbH, Koblenz), die die 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse bauen. Mit Investitionen über rund 1,5 Milliarden Euro für die Planung und den Tiefbau der Trasse, stärkt Amprion dabei die regionale Wertschöpfung.