Häufig gestellte Fragen

Sie können mit Ihren Fragen zum Projekt A-Nord jederzeit an uns herantreten. Einige besonders häufig gestellte Fragen sowie Fragen zu speziellen Themen beantworten wir bereits hier – weitere folgen parallel zum Projektfortschritt. Falls Sie die gewünschten Antworten nicht in der Liste finden oder darüber hinaus weitere Informationen benötigen, nehmen Sie jederzeit gerne Kontakt mit uns auf. Unsere Kontaktinformationen finden Sie hier.

Zu welchem der folgenden Themenfelder haben Sie Fragen?

Allgemeine Fragen zum Projekt

Warum ist die Gleichstromverbindung A-Nord zwischen Emden und Osterath notwendig?

Das Vorhaben A-Nord verbindet die vom Gesetzgeber festgelegten Netzverknüpfungspunkte Emden Ost und Osterath und bildet damit den nördlichen Teil des sogenannten Korridors A. Der Korridor A ist eine Gleichstromverbindung, die über A-Nord Windenergie aus dem Norden in den Westen Deutschlands und über Ultranet, ebenfalls eine Gleichstromverbindung, weiter in den Süden transportieren soll. Für die Übertragung größerer Strommengen fehlen bislang die Kapazitäten. Bereits heute sind die Höchstspannungsverbindungen zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und von dort nach Baden-Württemberg überlastet. A-Nord wird das stark beanspruchte Wechselstromnetz entlasten, indem das Vorhaben auf direktem Weg eine große Menge an Leistung transportieren kann.

Was würde passieren, wenn A-Nord nicht gebaut wird?

Es entstünden enorme Engpässe im Höchstspannungsnetz (380 kV und 220 kV) im nordwestlichen Bereich von Niedersachsen und im nördlichen Bereich von Nordrhein-Westfalen. Ohne A-Nord könnte zudem nicht so viel Windenergie in das deutsche Stromnetz aufgenommen werden, wie es energiewirtschaftlich sinnvoll ist. Die Folgen wären perspektivisch ein instabiles Übertragungsnetz und hohe Redispatchkosten, die nicht nur Privathaushalte, sondern auch die Wirtschaft belasten.

Was sind Redispatchkosten?

Diese Kosten entstehen, wenn konventionelle Kraftwerke zur Netzstabilisierung hochgefahren oder regenerative Kraftwerke abgeregelt werden müssen.

Wie teuer ist die Leitung und wer finanziert das Vorhaben?

Nach bisherigen Abschätzungen werden die Kosten voraussichtlich etwa zwei Milliarden Euro betragen, circa ein Viertel davon entfällt auf den Konverter in Emden Ost. Die Investition in das Vorhaben übernimmt zunächst Amprion. Die Kosten werden später über die Netzentgelte an die deutschen Stromverbraucher weitergegeben.

Wie ist der aktuelle Stand des Projekts?

Über die sogenannte Bundesfachplanung wurde zunächst ein tausend Meter breiter Korridor zwischen den beiden Netzverknüpfungspunkten festgelegt, in dem die Leitung verlaufen muss.

Über das anschließende Planfeststellungsverfahren wurde dann der genaue Leitungsverlauf bestimmt und auch die Art und Weise, wie die Erdkabel verbaut werden. Beide Genehmigungsschritte fanden unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt.

Nach sieben Jahren Planung, zahlreichen Dialog- und Informationsveranstaltungen sowie tausenden Seiten an Genehmigungsunterlagen war es am 23. Oktober 2023 endlich so weit: Der Bau der Erdkabeltrasse A-Nord hat begonnen. Der erste symbolische Spatenstich fand im emsländischen Meppen statt.

Im Juni und August 2024 hat Amprion dann die Planfeststellungsbeschlüsse für zwei der insgesamt sechs Teilabschnitte erhalten. Hier konnten also bereits die Tiefbauarbeiten beginnen. Die Planfeststellungsbeschlüsse und damit der Baubeginn der vier weiteren Abschnitte sollen bis spätestens Frühjahr 2025 folgen.

2027 soll A-Nord als erstes großes Gleichstromerdkabel in Betrieb gehen.

Wie wird der Strom nach der Übertragung in Osterath weiterverteilt?

In Osterath wird der Gleichstrom über einen Konverter zunächst in Wechselstrom umgewandelt. Dieser Wechselstrom fließt dann weiter in eine Umspannanlage, die mit dem Konverter verbunden ist. Von dort aus wird der Strom weiterverteilt – entweder in das Übertragungsnetz auf der Spannungsebene von 220 oder 380 Kilovolt oder in das Verteilnetz auf 110-kV-Ebene.

Gesetzliche Grundlagen

Welches Gesetz gibt den Netzausbau bzw. das Projekt A-Nord vor?

Das Projekt A-Nord ist als Vorhaben mit der Nummer 1 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankert. Darin sind alle Projekte aufgeführt, für die der Deutsche Bundestag die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf zur Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Netzbetriebs festgestellt hat. Zur Umsetzung dieser Projekte sind die Übertragungsnetzbetreiber verpflichtet. Der Bundesbedarfsplan basiert auf dem Netzentwicklungsplan, der von den Netzbetreibern entwickelt und unter Beteiligung der Öffentlichkeit von der Bundesnetzagentur geprüft und bestätigt wird. Gesetzlich festgeschrieben sind nur die Anfangs- und Endpunkte der geplanten Leitungen (Netzverknüpfungspunkte), nicht aber die konkrete Streckenführung.

Wie wird der Netzentwicklungsplan ermittelt?

Gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) müssen die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) alle zwei Jahre gemeinsam einen Szenariorahmen erstellen, der die wahrscheinliche Entwicklung von Energieerzeugung und -verbrauch in Deutschland sowie dessen Austausch mit den Nachbarländern für die kommenden Jahre beschreibt. Nach Konsultation der Öffentlichkeit genehmigt die Bundesnetzagentur (BNetzA) den Szenariorahmen. Auf seiner Basis erarbeiten die vier deutschen ÜNB alle zwei Jahre den nationalen Netzentwicklungsplan (NEP). Der NEP beschreibt, wie und wo das deutsche Höchstspannungsnetz in den nächsten zehn Jahren aus- und umgebaut werden muss, um einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb gewährleisten zu können. Die Maßnahmen dienen der Integration von erneuerbaren Energien und sind ein elementarer Bestandteil für das Gelingen der Energiewende. Im NEP werden auch neue technisch ausgereifte, neue Technologien berücksichtigt, die eine Auswirkung auf den Netzausbau haben könnten (z.B. dezentrale Erzeugung, Speicher, Sektorenkopplung).

Warum wird A-Nord als Erdkabel geplant? Könnte Amprion A-Nord im Ganzen oder teilweise auch als Freileitung umsetzen?

Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass drei der großen Gleichstromverbindungen (A-Nord, Suedlink und Südostlink) grundsätzlich als Erdkabeltrasse zu realisieren sind. Die Möglichkeit einer Freileitung besteht seit dem Start der Bundesfachplanung nicht mehr, da keine Kommune ein Freileitungsprüfverlangen ausgesprochen hat. A-Nord wird somit ausschließlich als Erdkabeltrasse geplant und umgesetzt.

Technische Aspekte

Warum ist A-Nord in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) geplant?

Gleichstromverbindungen eignen sich ideal, um große Energiemengen verlustarm und zielgerichtet über weite Entfernungen zu transportieren. Mit ihnen verbinden wir Orte, an denen viel Windenergie erzeugt wird, mit Gebieten mit hohem Energieverbrauch. Sie funktionieren wie ein Bypass von Punkt zu Punkt. Mit den Gleichstromverbindungen entlasten wir das bestehende Wechselstromnetz. Sie sind auch über weite Entfernungen realisierbar.

Was ist der Unterschied zwischen Gleichstrom und Wechselstrom?

Gleichstrom fließt ständig in dieselbe Richtung: vom Minuspol zum Pluspol. Darin unterscheidet er sich vom Wechselstrom, der seine Flussrichtung in gleichmäßigen Zeitabständen mit einer Frequenz von 50 Hertz wechselt. Der Wechselstrom hat sich in Europa für die Stromversorgung durchgesetzt, da er besser von einer höheren auf eine niedrigere Spannungsebene gebracht werden kann und umgekehrt. Das passiert in Umspannanlagen, in denen die Leitungen aus unterschiedlichen Spannungsebenen zusammenlaufen. Gleichstrom eignet sich dagegen aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften besser für den Transport großer Energiemengen über weite Entfernungen, da die Verluste dabei deutlich geringer sind als in der Wechselstromtechnik. Zudem kann in der Gleichstromtechnik auch auf der Höchstspannungsebene die Erdverkabelung zum Einsatz kommen, ohne dass dabei zusätzliche Energie verloren geht. Auch das ist ein Unterschied zur Wechselstromtechnik, bei der die Erdverkabelung nur über kurze Strecken sinnvoll eingesetzt werden kann.

Gibt es technische Unterschiede zwischen einem Wechselstrom- und einem Gleichstromerdkabel?

Vom Aufbau her sind beide Kabel prinzipiell gleich, allerdings gibt es Unterschiede in der Art der Isolierung.

Welche Erfahrungen hat Amprion mit Erdkabeln?

In Raesfeld und Borken im Münsterland haben wir bereits einige Kilometer Wechselstromerdkabel unter die Erde gelegt, die im Probebetrieb laufen. Auch die Baumaßnahmen im Gleichstrom-Erdkabelprojekt ALEGrO von Oberzier zur Bundesgrenze Belgien sind bereits abgeschlossen. Bodenökologische Messungen haben ergeben, dass wir in allen drei Projekten die bodenschonende Bauweise erfolgreich anwenden konnten.

Wie lang ist die Betriebsdauer eines Erdkabels? Muss Amprion das Erdkabel innerhalb der Betriebslaufzeit erneut freilegen?

Wir rechnen mit einer Betriebsdauer von mindestens 40 Jahren, wahrscheinlich auch darüber hinaus. Wartungs- und Reparaturarbeiten sind natürlich nicht auszuschließen..

Was passiert, wenn an der Leitung ein Fehler auftritt?

Dann wird die betroffene Ader zunächst außer Betrieb genommen und der Fehler geortet. Im Zuge der Reparaturarbeiten bleibt das betroffene System abgeschaltet. In der Regel können wir Fehler an Erdkabelsystemen innerhalb von zwei bis vier Wochen beheben. Kleinere Fehlstellen am Außenmantel des Kabels können wir mit einer sogenannten Reparaturmuffe ausbessern. Ist das Kabel beschädigt, ersetzen wir üblicherweise circa 15 Meter lange Kabelstücke. Längere Kabelstücke müssen nur selten ausgetauscht werden.

Welche Leistung wird mit dem Kabel übertragen und wie hoch ist die Spannung?

Es können 2 Gigawatt Leistung übertragen werden. Die Nenngleichspannung des Konverters und damit der Kabel beträgt 380 Kilovolt.

Wer stellt die Erdkabelsysteme her? Wie teuer werden die Erdkabelsysteme?

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat im Mai 2020 die Erdkabel für die Gleichstromverbindung A-Nord in Auftrag gegeben. Die Unternehmen Prysmian Powerlink S.r.l. und Sumitomo Electric Industries Ltd. liefern jeweils ein Kabelsystem für die 300 Kilometer lange Trasse von Emden nach Osterath. Die Kabel sind mit einem innovativen Isoliermaterial ausgestattet, das in der Spannungsebene von 525 Kilovolt erstmalig zum Einsatz kommt. Die Kabelhersteller produzieren die Kabelsysteme parallel zum Bau der Leitung. Die beiden Aufträge haben einen Gesamtwert von rund einer Milliarde Euro.

Wie hoch sind die Kosten für eine Erdverkabelung?

Je nach Übertragungsleistung und örtlichen Gegebenheiten (vorhandener Platz, Straßenlage Querungen, Baugrund, Wasserhaltung, ggf. Tunnel etc.) gehen wir bei der Gleichstromverkabelung vom Faktor 3 bis 6 aus.

Werden bestehende Freileitungen bei einer Bündelung mit A-Nord auch als Erdkabel verlegt?

Im Zuge der Realisierung von A-Nord werden bestehende Freileitungen nicht baulich verändert und damit nicht als Erdkabel mitverlegt.

Ist eine Verlegung der Gleichstrom-Erdkabel innerhalb der Trasse einer 380-kV-Leitung – zum Beispiel unterhalb der Leiterseile und Erdkabel oder direkt benachbart – technisch möglich?

Grundsätzlich ist das technisch möglich, jedoch sind baubedingt und je nach gegenseitiger Beeinflussung Mindestabstände einzuhalten. Der wesentliche Faktor dabei ist die Höhe der parallel verlaufenden Freileitung. Wie diese Mindestabstände aussehen müssen und ob sich Schutzstreifen teilweise überlappen können, muss im Einzelfall entschieden werden.

Welche Funktion hat der Metallic Return?

Der Rückleiter (Metallic Return) sorgt dafür, dass das System auch im Fehlerfall weiter verfügbar ist – wenn auch nicht mit voller Übertragungsleistung. Anders gesagt: Tritt am Plus- oder Minuspol eines Erdkabels ein Fehler auf, sorgt der Rückleiter dafür, dass der Strom weiter fließt, bis der Fehler behoben wird.

Ist am Netzverknüpfungspunkt Emden Ost auch ein Konverter erforderlich?

Ja. Um die Gleichstromverbindung A-Nord an das bestehende 380-kV-Wechselspannungsnetz anzuschließen, benötigen wir auch am Netzverknüpfungspunkt Emden Ost einen Konverter. Er wandelt den eingehenden Gleichstrom in Wechselstrom um.

Trassenverlauf

Wie lang ist die Gleichstromverbindung A-Nord?

Die Luftlinie zwischen den Netzverknüpfungspunkten Emden-Ost und Osterath ist 237 Kilometer lang. Die Trassenlänge beträgt jedoch rund 300 Kilometer, da wir groß- und kleinräumige Siedlungen, sonstige Nutzungsstrukturen (zum Beispiel Abgrabungen) und Schutzgüter umgehen müssen. Außerdem besteht per Gesetz nicht die Möglichkeit, dass die Trasse über niederländisches Staatsgebiet läuft, was ebenso zu einer Mehrlänge führt.

In welchem Umfang fand eine Beteiligung zum konkreten Trassenverlauf statt?

Wir als Projektteam möchten seit Beginn des Projektes transparent und offen informieren. Bereits bei unserer Suche nach dem besten Trassenkorridor war es uns wichtig, die Menschen vor Ort frühzeitig einzubinden. Noch vor dem Genehmigungsverfahren haben wir mehr als 150 Dialogveranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern und Trägern öffentlicher Belange angeboten. Auch während der Bundesfachplanung haben wir kontinuierlich über den Stand unserer Planung informiert. Vor der Einreichung des Antrags auf Planfeststellung wurden durch Amprion informelle Informations- und Konsultationsformate für Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit angeboten. Den Dialog werden wir selbstverständlich auch über den Baustart hinaus in derselben Intensität fortsetzen.

Hängen die beiden Vorhaben Wesel–Utfort–St.Tönis und A-Nord in ihrer Planung und Genehmigung zusammen?

Nein, es sind zwei rechtlich und technisch voneinander unabhängige Projekte. Während mit A-Nord eine Leitung neu gebaut wird, handelt es sich beim Projekt Wesel – Utfort um den Ersatzneubau der bereits vorhandenen 220-kV-Leitung durch eine 380-kV-Leitung. Die Leitung von Wesel nach Utfort wird gemäß rechtlicher Vorgabe weitestgehend im bestehenden Trassenraum geplant – somit ergibt sich die Rheinquerung in der Nähe von Götterswickerhamm bei Voerde. Bei A-Nord gilt die planerische Vorgabe, einen möglichst kurzen, geradlinigen und konfliktfreien Verlauf von Emden bis Osterath zu finden. Nach einer ersten Analyse liegt die Vorzugsvariante bei Rees, knapp 30 Kilometer von der Rheinquerung des Wesel – Utfort-Projektes entfernt.

Parallelführung mit DolWin4 und BorWin4

Wie breit wird der Schutzstreifen beim Bau der Parallelführung und um wie viel größer ist er als vorher?

Der Regelschutzstreifen wird circa 36 Meter betragen. Das sind knapp zwölf Meter mehr als beim ursprünglich geplanten Schutzstreifen von A-Nord.

An Engstellen können wir die Breite der Trasse durch bauliche Sonderlösungen reduzieren, sofern die Bodenverhältnisse es zulassen. Andernorts müssen wir die Trasse möglicherweise noch etwas breiter anlegen. Grundsätzlich sind die Wahl des Bauverfahrens sowie die erforderliche Trassenbreite immer von den Gegebenheiten vor Ort abhängig.

Wie verhalten sich die elektrischen und magnetischen Felder im Falle einer Bündelung?

Alle Anlagen der Energieübertragung erzeugen elektrische und magnetische Felder. Bei unterirdisch verlegten Kabeln wird jedoch das elektrische Feld durch den Kabelschirm und das umgebende Erdreich komplett abgeschirmt. Über dem Erdboden sind durch den Betrieb der Kabel also nur magnetische Felder nachweisbar. Für diese Felder sind in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes Grenzwerte festgelegt. Bei der Bündelung mehrerer Projekte schreibt der Gesetzgeber eine gesamtheitliche Bewertung der Immissionen vor. Das heißt: Wir müssen im Genehmigungsverfahren nachweisen, dass wir auch bei einer möglichen Bündelung der drei Projekte A-Nord und DolWin4 und BorWin4 die zulässigen Grenzwerte jederzeit einhalten.

Werden die Kabel durch gegenseitige Beeinflussung wärmer?

Die Kabel der Systeme sind so angeordnet, dass sie sich gegenseitig nur rechnerisch beeinflussen. In der Realität wird die gegenseitige Erwärmung marginal sein.

Gibt es eine erneute Entschädigung, wenn die Offshore-Kabel eingezogen werden?

Durch die einmalige Entschädigung des Eigentümers ist die Nutzung des im Grundbuch eingetragenen Schutzstreifens für beide Systeme abgedeckt. Entstehen den Bewirtschaftern der Flächen durch den späteren Kabeleinzug wirtschaftliche Nachteile, gleichen wir diese erneut aus.

Warum gibt es bei den Offshore-Systemen nur zwei Kabel und bei A-Nord drei pro System?

Bei Offshore-Netzanbindungssystemen sind zwei Kabel pro System bei einer Kapazität von 900 MW der Standard. Sie sind mit einem Kraftwerksanschluss vergleichbar und haben deshalb geringere Anforderungen an die sogenannte Redundanz. Anders verhält es sich bei der Gleichstromverbindung A-Nord. Mit zwei Gigawatt Übertragungsleistung gilt die Leitung als relevant für die Stabilität des Übertragungsnetzes. Sollte an einer Stelle des Erdkabels (Plus- oder Minuspol) ein Fehler auftreten, springt das dritte Kabel im System – der sogenannte Rückleiter – ein und sorgt dafür, dass der Strom weiter fließt.

Wieso werden bei den Offshore-Systemen nur Leerrohre verlegt und die Kabel nicht direkt eingezogen?

Weil die durch DolWin4 und BorWin4 anzuschließenden Windparks erst 2028 bzw. 2029 in Betrieb gehen. Aus technischen Gründen ziehen wir die Kabel erst kurz davor ein.

Gibt es für die Verlegung von Leerrohren eine gesetzliche Grundlage? Warum gab es sie vorher nicht?

Durch die Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG) im Mai 2019 hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, Leerrohre für Vorhaben mitzugenehmigen und zu verlegen, die im räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit einem anderen Erdkabelprojekt stehen. Das trifft auf die Projekte A-Nord und DolWin4 bzw. BorWin4 zu. Vorher wäre die Verlegung von Leerrohren als sogenannte „unzulässige Vorratsplanung“ rechtlich nicht möglich gewesen. Nach alter Gesetzeslage hätten wir die Offshore-Systeme getrennt von A-Nord planen müssen – und im selben Planungsraum zeitlich versetzt zweimal gebaut.

Welche Vorteile hat die Bündelung?

Durch die Bündelung können wir den Netzausbau beschleunigen. Gleichzeitig schaffen wir mehr Akzeptanz für beide Vorhaben, da sich insbesondere der Landkreis Emsland und die Landwirtschaftsverbände eine gemeinsame Bauausführung gewünscht haben. Gegenüber einer zeitlich versetzten, doppelten Bauausführung minimieren wir den Eingriff in den Boden deutlich. Nicht zuletzt sparen wir Baukosten ein, was letztlich der Volkswirtschaft zugutekommt.

Ändert sich durch die Parallelführung der Zeitplan für A-Nord? Wird A-Nord später in Betrieb gehen?

Bisher gehen wir nicht davon aus, dass sich die Inbetriebnahme durch die geplante Bündelung verschiebt.

Bauweise

Alle Informationen sowie die wichtigsten Fragen und Antworten zur Bauweise und zu den Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt haben wir für Sie  hier zusammengestellt.

Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt

Alle Informationen sowie die wichtigsten Fragen und Antworten zur Bauweise und zu den Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt haben wir für Sie  hier zusammengestellt.