Amprion erhält letzte Genehmigung für A-Nord

Mit der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses für den Abschnitt NDS3 durch die Bundesnetzagentur kann Amprion jetzt entlang der gesamten Trasse bauen.
„Diese letzte Genehmigung ist ein Meilenstein für das Projekt“, freut sich Matthias Gierlich, Gesamtprojektleiter A-Nord. Die rund 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse A-Nord soll zukünftig etwa zwei Gigawatt Windstrom aus dem Nordseeraum in Emden aufnehmen und nach Meerbusch-Osterath bei Düsseldorf bringen. Zwischen Emden und Wietmarschen wird A-Nord auf einer Länge von rund 100 Kilometern mit den beiden Offshore-Leitungen DolWin4 & BorWin4 gebündelt. Für das Planfeststellungsverfahren ist das Projekt in sechs Abschnitte unterteilt. In allen Abschnitten darf nun gebaut werden.
Carsten Stiens, Leiter Genehmigung bei A-Nord, zeigte sich bei der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses in Bonn ebenfalls erleichtert: „Eine 300 Kilometer lange Trasse zu planen, ist eine Herausforderung. Nach so vielen Jahren im Genehmigungsverfahren ist der Erhalt des letzten Planfeststellungsbeschlusses etwas ganz Besonderes.“
Letzte Genehmigung für kürzesten Abschnitt im Projekt
Der Abschnitt NDS3 ist rund 30 Kilometer lang und verläuft von der Gemeindegrenze zwischen Wietmarschen und Nordhorn bis zur Ländergrenze von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Betroffene Anwohner*innen hat das Projetteam bereits im März informiert und zu Informationsgesprächen eingeladen. „Während der Bauphase stehen den Beteiligten in den einzelnen Abschnitten feste Ansprechpersonen zur Verfügung, auch regelmäßige Sprechstunden sind geplant“, berichtet Tanja Groß, Projektsprecherin bei A-Nord.
Als zentrale Koordinationsstelle für die Baumaßnahmen im Abschnitt NDS3 dient der Dispositionsplatz in Nordhorn. Dabei handelt es sich um eine zweistöckige Containeranlage, von der aus der Bau des Energiewendeprojekts gesteuert wird. Neben Büro- und Besprechungsräumen gibt es dort Lagerflächen für Baumaschinen und das benötigte Material, wie beispielsweise die Kabelschutzrohre.
Bau im Rahmen der Integrierten Projektabwicklung
Der Bau von A-Nord und der Parallelführung mit den Offshore-Leitungen DolWin4 und BorWin4 wird nach dem Modell der integrierten Projektabwicklung (IPA) durchgeführt. Amprion nutzt dieses innovative Vertragskonzept zum ersten Mal. Ein Konsortium von sechs Tiefbaufirmen (Bogenstahl Bauunternehmen GmbH, Legden; Bohlen & Doyen Bau GmbH, Wiesmoor; Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG, Stadtlohn; Heitkamp Erd- und Straßenbau GmbH, Herne; Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH, Krefeld; Klaus Stewering GmbH & Co. KG, Borken) und einem Planungsbüro (Fischer Teamplan Ingenieurbüro GmbH, Koblenz) baut die rund 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse. Eine der Besonderheiten dieses Mehrparteienvertrags ist die Vergütungsstruktur mit einer Bonus-Malus-Regelung.