A-Nord: Amprion erhält Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt NDS1 zwischen Emden Ost und Leer/Emsland
Amprion hat von der Bundesnetzagentur den Planfeststellungsbeschluss für den in Niedersachsen gelegenen Teilabschnitt NDS1 der geplanten Gleichstromverbindung A-Nord und der Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 erhalten. Im August beginnen die Tiefbauarbeiten.
Der Abschnitt verläuft vom Konverter in Emden Ost bis zur Grenze zwischen den Landkreisen Leer und Emsland. Er bildet damit den nördlichsten Abschnitt des Projektes A-Nord. Nach dem Planfeststellungbeschluss für den Abschnitt NDS2 im Mai erreichen die Projekte damit einen weiteren Meilenstein. „Wir freuen uns sehr, dass nach intensiver Vorbereitung jetzt der Bau des etwa 32 Kilometer langen Teilabschnitts NDS1 beginnen kann“, sagt Matthias Gierlich, Gesamtprojektleiter A-Nord.
Amprion steht im stetigen Austausch mit den Anwohner*innen und Bürger*innen. Im Juni informierte das Unternehmen mit Veranstaltungen und Anschreiben über den anstehenden Baustart. Während der Bauphase stehen den Beteiligten feste Ansprechpersonen zur Verfügung, auch regelmäßige Sprechstunden sind geplant. Als zentrale Koordinationsstelle für die Bauarbeiten dient der Dispositionsplatz in Bunde, um Materiallagerung, Geräteplanung, Logistik und Controlling abzuwickeln.
Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens von A-Nord waren auch Bau und Betrieb der Offshore-Netzanbindungen DolWin4 und BorWin4 in dem Abschnitt. Die drei Projekte werden in einer gemeinsamen Baumaßnahme realisiert. „So verringern sich sowohl der Eingriff in Boden und Landschaft, als auch die volkswirtschaftlichen Kosten“, sagt Ingo Sander, Gesamtprojektleiter DolWin4 und BorWin4.
Im Rheiderland wurde zur Erprobung eines neuen Bauverfahrens die Verlegung der Kabelschutzrohre über einen sogenannten Kabelpflug getestet. Aufgrund der positiven Ergebnisse soll der Einsatz des Verfahrens in weiteren Bereichen, sofern die Bodenverhältnisse hierfür geeignet sind, geprüft werden.
A-Nord
Die Gleichstromverbindung A-Nord soll künftig etwa zwei Gigawatt Leistung an Windstrom aus dem Nordseeraum in Emden aufnehmen und nach Meerbusch-Osterath bei Düsseldorf bringen.
DolWin4 und BorWin4
Die beiden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 schließen Nordsee-Windparks an das Stromnetz an. Sie verlaufen von Emden bis in den Raum Wietmarschen parallel zu A-Nord. Künftig sollen sie 1,8 Gigawatt Leistung nach Lingen bringen.
Integrierte Projektabwicklung
Der Bau von A-Nord sowie die Parallelführung mit den Offshore-Systemen wird nach dem Modell der integrierten Projektabwicklung (IPA) durchgeführt. Amprion nutzt dieses innovative Vertragskonzept zum ersten Mal. Ein Konsortium von sechs Tiefbaufirmen (Bogenstahl Bauunternehmen GmbH, Bohlen & Doyen Bau GmbH, Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG, Heitkamp Erd- und Straßenbau GmbH, RN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH, Klaus Stewering GmbH & Co. KG) und einem Planungsbüro (Fischer Teamplan Ingenieurbüro GmbH) wird die 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse von A-Nord bauen.
2024 | Trassenverlauf A-Nord, DolWin, BorWin |
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