Amprion erhält vollständige Genehmigung für den A-Nord-Konverter in Emden-Petkum
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat die vollständige Genehmigung für den A-Nord-Konverter in Petkum erhalten. Nachdem das Gewerbeaufsichtsamt Emden Anfang des Jahres die erste Teilgenehmigung erteilt hatte, erhielt Amprion nun die zweite Teilgenehmigung. Damit darf der Übertragungsnetzbetreiber die Konverterstation im Osten der Stadt errichten und anschließend auch betreiben.
Bereits nach der ersten erteilten Teilgenehmigung Anfang 2023 hatte Amprion begonnen, die Straßen und Wege rund um die Flächen für den Konverter zu ertüchtigen. Derzeit werden der Eiskeweg und der Klein Borssumer Hammrich verbreitert. Am Wykhoffweg entstehen bis Jahresende zusätzliche Haltebuchten. Das Ziel ist ein reibungsloser Baustellenverkehr rund um die Flächen zwischen Fehntjer Tief und Ulkampschloot. Der Wegebau soll im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.
Außerdem hat Amprion die Konverterfläche vorbereitet, indem dort circa 500.000 Tonnen Sand aufgeschüttet wurden. Anschließend hat der Übertragungsnetzbetreiber die Fläche der Baustelle eingerichtet, die Zufahrten zum Grundstück errichtet und die Entwässerung desselben sichergestellt.
Hochbau soll im August 2024 starten
Nachdem Amprion nun die vollständige Genehmigung für den Konverter erhalten hat, starten ab Januar 2024 die Pfählungsarbeiten, sodass im August der Hochbau folgen kann.
Die Konverterstation in Emden-Petkum wird zu den modernsten ihrer Art zählen. Der Konverter wird künftig Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln. Daneben hat die Station weitere wichtige Aufgaben für eine zukunftssichere Energieversorgung: Mit ihrer Hilfe lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren. Bisher übernehmen diese Funktion noch konventionelle Großkraftwerke.
Gleichstromverbindung nach Nordrhein-Westfalen
Von dem Konverter in Petkum aus wird der Strom zukünftig über die 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse A-Nord in Richtung Nordrhein-Westfalen nach Meerbusch-Osterath fließen. Die neue Verbindung ist eine Schlagader der Energiewende und soll bis zu zwei Gigawatt Strom transportieren, der in Offshore-Windparks in der Nordsee produziert wird.
Wenn die Baustelleneinrichtungsfläche östlich des Eiskewegs später nicht mehr benötigt wird, baut Amprion hier eine sogenannte Kabel-Kabel-Übergabestation (KKÜS) für die beiden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4. Die beiden Systeme starten in der Nordsee, landen in Hilgenriedersiel an der Küste an und kommen dann als Landkabel östlich des A-Nord-Konverters an. Sie werden anschließend bis ins südliche Emsland parallel zur Erdkabeltrasse A-Nord verlaufen. In der KKÜS werden die beiden Offshore-Erdkabelsysteme kurzzeitig an die Oberfläche geführt, bevor sie wieder im Boden verschwinden. Das technische Bauwerk bringt später Vorteile für die Inbetriebnahme der Erdkabel. Gleichzeitig werden sich potenzielle Kabelfehler schneller finden und beheben lassen.