Bundesnetzagentur legt Korridor für A-Nord fest
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat für die Gleichstromverbindung A-Nord den 1.000 Meter breiten Trassenkorridor zwischen Bunde und Wietmarschen festgelegt. Damit konkretisiert sich der Bereich, in dem später die Erdkabeltrasse verlaufen soll. Parallel zu A-Nord wird Amprion die beiden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 realisieren. Sie haben ihren Endpunkt in Lingen-Hanekenfähr.
Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion ist zuständig für den Bau und Betrieb der neuen Gleichstromverbindung A-Nord, die künftig Windstrom von Emden bis nach Nordrhein-Westfalen transportieren soll. Die Stromleitung soll etwa zwei Gigawatt an Leistung übertragen, was den Energiebedarf von zwei Millionen Menschen entspricht. Bevor der genaue Verlauf der Erdkabeltrasse von der BNetzA festgelegt wird, wird über die gesamten 300 Kilometer Streckenlänge ein 1.000 Meter breiter Trassenkorridor vorgegeben. Für den letzten offenen Planungsabschnitt zwischen Bunde und Wietmarschen hat die BNetzA nun den Korridor bekannt gegeben.
Parallel zur niederländischen Grenze und zur A31
Der festgelegte Trassenkorridor läuft ab Bunde zunächst eine lange Strecke parallel zur niederländischen Grenze, quert dabei die Gemeindegebiete von Rhede (Ems), Heede, Dersum, Walchum und Sustrum. An der Grenze zwischen Sustrum und Niederlangen schwenkt er nach Südosten ab und schlängelt sich durch Lathener und Harener Gebiet in Richtung A31. Er verläuft anschließend ein kurzes Stück parallel zur Autobahn an Schloss Dankern vorbei, ehe er auf Höhe der Siedlung Wesuwermoor nach Südosten abknickt. Ab der Grenze zwischen Haren und Meppen ändert sich der Verlauf dann in südlicher Richtung und der Korridor verläuft mit einem Abstand von circa zwei Kilometern östlich der Autobahn. Erst auf dem Gemeindegebiet von Geeste nähert sich der Korridor der A31 wieder an, ehe er diese bei der Gemeindegrenze zu Wietmarschen in westlicher Richtung quert. Am Freizeitsee beim Ortsteil Lohne endet der für den Abschnitt B festgelegte Trassenkorridor.
„Damit hat sich die Planung für das Emsland weiter konkretisiert“, erklärt A-Nord-Projektleiter Dr. Jörn Koch. In knapp zwei Monaten möchte Amprion den Antrag auf Planfeststellung für diesen Planungsabschnitt stellen und damit einen ersten Vorschlag unterbreiten, wo innerhalb des Korridors die Erdkabeltrasse verlaufen könnte. „Kurze Zeit später sollen auch die ersten Gespräche mit den Flächeneigentümern starten, die möglicherweise betroffenen sind“, gibt Koch einen Ausblick.
Amprion plant A-Nord mit Offshore-Leitungen zu bündeln
Neben A-Nord werden noch zwei weitere Erdkabeltrassen durch den nun festgelegten Korridor geplant. „Wir werden unsere beiden Offshore-Systeme DolWin4 und BorWin4 auf der Strecke zwischen Emden und Wietmarschen gemeinsam mit A-Nord planen und realisieren“, sagt Eric Zieschang, Projektleiter für die beiden Leitungen, die die Energie direkt aus der Nordsee ins Landesinnere transportieren. Für die Bündelung wird Amprion beim Bau von A-Nord direkt Leerrohre für die Offshore-Kabel mitverlegen. „Wir erhoffen uns, dadurch Zeit zu gewinnen, Synergien zu heben und somit auch den Eingriff zu minimieren“, sagt Zieschang. DolWin4 und BorWin4 sollen ab Lohne dann alleine weiterlaufen und werden in der Umspannanlage Hanekenfähr an das Übertragungsnetz angeschlossen.
Um die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu erläutern und einen Ausblick auf die anstehenden Schritte zu geben, bietet Amprion in der kommenden Woche einen digitalen Bürgerdialog an. Für den Bürgerdialog sind zwei Online-Termine vorgesehen. Am 16.08. und 17.08. jeweils um 18 Uhr. Interessierte können sich dafür anmelden unter folgendem Link: https://event.strategiex.de/anord.