Amprion übergibt Hafen-Studie an NPorts
Ab dem Jahr 2023 will Amprion die Gleichstromverbindung A-Nord zwischen Emden und Nordrhein-Westfalen bauen. Um die Erdkabeltrasse an das bestehende Wechselstromnetz und damit an die TenneT-Umspannanlage im Stadtteil Borssum anschließen zu können, baut der Übertragungsnetzbetreiber einen Konverter. Der soll auf einer Fläche am Wykhoffweg im Petkumer Sieltief entstehen. Lange Zeit hatte Amprion jedoch einen anderen Standort favorisiert: den Jarßumer Hafen. Dafür hätte ein Teil des Hafenbeckens verfüllt werden müssen. Eine Machbarkeitsstudie dazu hat Amprion nun an den Hafenbetreiber NPorts übergeben.
Im August 2018 hatte Amprion den Bau des Konverters im Jarßumer Hafen ausgeschlossen. Zuvor hatte es bereits intensive Voruntersuchungen gegeben. Diese hatten gezeigt, dass die erforderliche Anbindungsleitung in den Hafenbereich nur äußerst schwer hätte hergestellt werden können. „Ein zu hohes Umsetzungsrisiko“ für A-Nord Projektleiter Klaus Wewering, der das Konverterprojekt eigentlich gerne im Jarßumer Hafen realisiert hätte.
Nicht nur Amprion hatte den Standort im Hafenbereich favorisiert, auch die Stadt und der Hafenbetreiber NPorts hätten sich einen Konverter im Jarßumer Hafen gut vorstellen können – die passenden Rahmenbedingungen vorausgesetzt. Dabei im Fokus: die Verfüllung des Hafenbeckens. Hierfür hatte Amprion bereits eine Machbarkeitsstudie gestartet, als die Entscheidung schließlich gegen den Jarßumer Hafen ausfiel. „Für uns war immer klar, dass wir die Studie dennoch bis zum Ende führen. Damit möchten wir uns für die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt und NPorts bedanken“, sagt Wewering. Vor einigen Tagen übergab Amprion die Studie an den Hafenbetreiber, der sie nun gegebenenfalls für andere Projekte heranziehen kann.
Neuer Standort: Erste bauvorbereitende Maßnahmen in diesem Jahr
Für Wewering und sein A-Nord-Team richtet sich der Fokus derweil auf den neuen Konverterstandort im Petkumer Sieltief. Nachdem das Gewerbeaufsichtsamt in Emden bereits einen positiven Vorbescheid nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) ausgestellt hat, werden nun die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen geplant. Der formelle Bauantrag nach BImSchG soll dann in 2021 erfolgen.
Um frühzeitig darüber zu informieren, wie die kommenden Schritte aussehen, hat Amprion für dieses Jahr vor den Sommerferien noch eine Bürgerveranstaltung geplant.
Die Gleichstromverbindung A-Nord soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren. Über die Leitung können zwei Gigawatt Leistung übertragen werden – das entspricht dem doppelten Bedarf einer Großstadt wie Köln.