Amprion untersucht Profil von Gewässern für Gleichstromverbindung A-Nord
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion startet kommende Woche in Niedersachsen damit, das Profil von Gewässern zu untersuchen, die in einem potenziellen Trassenraum der Gleichstromverbindung A-Nord liegen. Die Vermessungen sollen einen Aufschluss darüber geben, wie die Gewässer mit der Erdkabeltrasse gequert werden könnten.
Knapp 90 Gewässer liegen in Niedersachsen in dem von Amprion bevorzugten Trassenraum, der südlich von Bad Bentheim weiter in Richtung NRW verläuft. Flüsse und Seen, größtenteils aber eher Kleingewässer wie Bäche oder Entwässerungsgräben, die später mit den Erdkabeln zu queren sind. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder eine offene Kabelverlegung hindurch, oder eine Querung per geschlossener Bauweise unter dem Gewässer her. Welche Bautechnik zum Tragen kommt, darüber sollen die Vermessungen Aufschluss geben.
Stab mit GPS-Empfänger im Einsatz
„Für die Einhaltung der Mindestabstände zwischen Gewässersohle und Kabelanlage schauen wir uns jetzt schon Querungsstellen an, um die Trassenplanung zu konkretisieren“, sagt Ludger Jungnitz, als Teilprojektleiter verantwortlich für den Kabelbau bei A-Nord. Gleichzeitig gehe es auch darum, die Angaben aus vorhandenem Kartenmaterial mit den Vermessungen vor Ort abzugleichen. Um das Profil des Gewässers darstellen zu können, werden die Vermesser einen Stab mit GPS-Empfänger verwenden. Mit diesem GPS-Messstab messen sie den Höhenunterschied zwischen dem Uferbereich und der stichfesten Gewässersohle.
Für die Gewässervermessungen werden von Amprion Dienstleister beauftragt. Diese werden größtenteils Privatwege nutzen, um zu den Messpunkten zu gelangen. Darüber hat Amprion die betroffenen Eigentümer frühzeitig informiert.
Derzeit befindet sich A-Nord noch mitten in der Bundesfachplanung. An deren Ende genehmigt die Bundesnetzagentur einen 1.000 Meter breiten Korridor. Diese Entscheidung soll Ende kommenden Jahres fallen. In dem Korridor verläuft dann die 24 Meter Breite Erdkabeltrasse. Mit dem Baubeginn der Trasse rechnet Amprion im Jahr 2023.
Die Gleichstromverbindung A-Nord soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren.
Über die Leitung können zwei Gigawatt Leistung übertragen werden – das entspricht dem doppelten Bedarf einer Großstadt wie Köln.
Weitere Informationen zum Projekt und die Karten zu den Trassenkorridoren finden Sie unter www.a-nord.net.