Kartierungen für Erdkabeltrasse A-Nord starten
Ab 2025 soll die Gleichstromverbindung A-Nord Windstrom aus dem Nordseeraum in Emden aufnehmen und in Richtung Rheinland transportieren. Wo genau die Erdkabeltrasse verlaufen wird, steht noch nicht fest. Kommendes Jahr legt die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde zunächst einmal einen 1.000 Meter breiten Korridor fest, in dem das Kabel verlaufen wird. Bei den Korridoren gibt es derzeit noch zahlreiche Alternativen, die am Ende den Zuschlag bekommen können. Um eine Inbetriebnahme im vorgesehenen Zeitrahmen zu erreichen, bereitet Amprion schon in diesem Jahr das Planfeststellungsverfahren vor, das am Ende über den genauen Trassenverlauf entscheidet. Damit einher gehen verschiedene Voruntersuchungen, die in der Planungsregion sichtbar sein werden.
Kartierungen, Vermessungen und punktuell Baugrunderkundungen - bereits 2019 wird Amprion die örtlichen Gegebenheiten intensiver unter die Lupe nehmen. Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die der Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens dienen, das jedoch nicht vor 2020 starten wird. Doch darauf kann Amprion nicht warten. "Unser ambitionierter Zeitplan, die Leitung 2025 in Betrieb zu nehmen, fordert von uns, Effizienzpotential frühzeitig zu erkennen und Schritte zu parallelisieren. Daher werden wir jetzt schon Untersuchungen vornehmen, die eigentlich erst viel später an der Reihe wären", sagt Carsten Stiens, der bei Amprion die Genehmigung für das Projekt A-Nord verantwortet.
Bekanntgabe gemäß Paragraph 44 des Energiewirtschaftsgesetzes
"Bei den vorgezogenen Maßnahmen für das Planfeststellungsverfahren legen wir den Fokus ausschließlich auf unseren derzeitigen Vorschlagskorridor sowie einige ausgewählte Alternativen, die aus unserer Sicht das höchste Realisierungspotenzial haben. Dabei müssen wir das Risiko in Kauf nehmen, möglicherweise Bereiche untersucht zu haben, die am Ende nicht in dem genehmigten Korridor liegen", erklärt Stiens. In diesem Fall würde die erhoffte Zeitersparnis nur gering ausfallen. Doch sollte die Bundesnetzagentur der Amprion-Planung weitestgehend zustimmen, könnte der Vorhabenträger bereits unmittelbar nach Abschluss der Bundesfachplanung den Antrag auf Planfeststellung stellen. Stiens: "Das ist unser Ziel für das Jahr 2020, daher werden wir bereits jetzt sichtbar unterwegs sein."
Hauptsächlich sollen in diesem Jahr Kartierungen und Vermessungen laufen. Flurschäden werden mit diesen Vorarbeiten nicht verbunden sein. Punktuell kann aber auch schon der Bohrer zum Einsatz kommen, um den Baugrund zu erkunden oder Kampfmittel zu sondieren. Diese Arbeiten erfolgen natürlich in Abstimmung mit den jeweiligen Flächeneigentümern. Auch wenn die Maßnahmen aktuell noch keinen Rückschluss auf den späteren Verlauf der Erdkabeltrasse geben, kündigt Amprion sie, gemäß des Paragraphs 44 des Energiewirtschaftsgesetzes, frühzeitig an.
Planfeststellungsverfahren soll 2023 abgeschlossen sein
Derzeit befindet sich A-Nord mitten in der Bundesfachplanung, an deren Ende die Bundesnetzagentur einen 1.000 Meter breiten Korridor genehmigt. Zuvor unterbreitet Amprion der Genehmigungsbehörde einen Vorschlag - die Planung wird in Form eines umfassenden Antrags dargestellt, der bis Ende des Jahres erarbeitet und eingereicht werden soll. Die Korridorsegmente, die aktuell für die spätere Trasse als Alternative in Frage kommen, bilden eine Streckenlänge von mehr als 1.200 Kilometern. Übrig bleibt schließlich ein Korridor von circa 300 Kilometern zwischen den Netzverknüpfungspunkten Emden Ost und Osterath.