Amprion und Klasmann-Deilmann kooperieren beim Netzausbau
Der Ausbau des deutschen Stromnetzes kommt voran. Mehr und mehr Windstrom soll vom Norden in den Süden Deutschlands transportiert werden. Auch im Emsland werden derzeit mehrere Netzausbauprojekte gleichzeitig realisiert. Eines davon ist die Gleichstromverbindung A-Nord. Um den Netzausbau zu beschleunigen und dabei die Auswirkungen auf Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten, haben die Klasmann-Deilmann-Gruppe und der Übertragungsnetzbetreiber Amprion eine punktuelle Zusammenarbeit beschlossen.
Durch den Aus- und Umbau der Stromnetze ergibt sich ein neues Bild in der Energieinfrastruktur. Alte Leitungen werden durch neue, leistungsstärkere ersetzt, oder es entstehen völlig neue Leitungen, um immer mehr Windstrom in den Süden von Deutschland zu transportieren. Eine dieser neuen Leitungen ist die Gleichstromverbindung A-Nord, die zwischen Emden und dem Rheinland entstehen wird.
Der Bau der Erdkabeltrasse wird durch Kompensationsmaßnahmen begleitet. Sollte A-Nord beispielsweise einen Wald queren, wird dieser an anderer Stelle neu aufgeforstet. Die gesetzlich vorgegebenen Kompensationsvorgaben betreffen insbesondere Landwirte, die womöglich wertvolle Flächen verlieren.
Um dem entgegen zu steuern und Verzögerungen beim Netzausbau zu vermeiden, erwirbt der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion Ökopunkte von dem emsländischen Substratproduzenten Klasmann-Deilmann. Diese kann Amprion als Kompensation für die laufenden Netzausbauprojekte geltend machen. "Wir lösen damit unser Versprechen ein, der aktiven Landwirtschaft möglichst wenig Flächen zu entziehen", erklärt Klaus Wewering, Projektleiter der Gleichstromverbindung A-Nord. Auch für die eigenen Projektziele sieht er einen großen Gewinn: "Wir können die wichtigen Kompensationsmaßnahmen nun gezielt angehen und unser Projekt A-Nord hoffentlich schneller umsetzen."
Aus Sicht von Klasmann-Deilmann unterstützt diese Vereinbarung das Ziel einer umweltverträglichen Energiewende. "Unsere Ökopunkte resultieren aus regionalen Renaturierungsmaßnahmen", erläutert Moritz Böcking, Geschäftsführer der Klasmann-Deilmann-Gruppe. "Nun bringen sie die verstärkte Nutzung von Ökostrom voran und verhindern zugleich Flächenverluste im Emsland. Klasmann-Deilmann trägt auf diese Weise dazu bei, dass sich der Netzausbau im Emsland zu einer Win-Win-Situation auf allen Ebenen entwickelt."
Zusammenarbeit beim Bodenschutz
Darüber hinaus wollen Klasmann-Deilmann und Amprion auch beim Bodenschutz im Gespräch bleiben. "Unsere Erfahrung mit den durch Moor und Torf geprägten Böden im Emsland ist für die Planung der Erdkabeltrasse hilfreich", so Moritz Böcking. "Wir kennen den Wert der hiesigen Flächen, wir sind mit den speziellen Gegebenheiten der Böden vertraut und wir möchten einen aktiven Part zu diesem wichtigen Projekt beitragen." Klaus Wewering ergänzt: "Damit können wir auf wertvolles Know-how aus der Region zugreifen, sobald es um die Böden hier im Emsland geht."