Konverterstation Emden Petkum
Die Stromtrasse A-Nord ist als Erdkabel in Gleichstromtechnik geplant. Um den eingespeisten Wechselstrom für den Transport in Gleichstrom umzuwandeln und umgekehrt, werden an den Start- und Endpunkten der Trasse Konverter benötigt.
Aufbau der Konverterstation
Das Herzstück der Konverterstation in Emden Petkum sind die vier Umrichterhallen. In ihnen befindet sich die Leistungselektronik, die die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt ermöglicht. Der A-Nord-Konverter verfügt über zwei Pole (Plus und Minus), die jeweils aus zwei Umrichtern bestehen. Somit können Leistungen von zweimal 500 Megawatt für den Pluspol und zweimal 500 Megawatt für den Minuspol parallel geschaltet werden, um die benötigte Gesamtkapazität von zwei Gigawatt zu erhalten. Für jeden dieser vier Umrichter ist eine eigene Halle erforderlich. Sie haben jeweils eine Grundfläche von circa 5.000 Quadratmetern und sind 18 Meter hoch. Dírekt daneben werden die Kühlaggregate für die Leistungselektronik errichtet.

SICHERE STROMVERSORGUNG IN ZEITEN DER ENERGIEWENDE
Die Konverterstation in Petkum wird zu den modernsten ihrer Art zählen. Neben der Umwandlung zwischen Gleich- und Wechselstrom hat sie weitere wichtige Aufgaben für eine zukunftssichere Energieversorgung. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren – eine Funktion, die heute vor allem konventionelle Kraftwerke übernehmen. So reagiert der Konverter flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot und kann die sogenannte netzunterstützende Blindleistung für das Wechselstromnetz bereitstellen. Zudem kann die Anlage als Gleich- und als Wechselrichter betrieben werden und damit die Lastflussrichtung wechseln: Strom kann von Norden nach Süden und in umgekehrter Richtung transportiert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten.





Multi-Terminal-Netz

Mit der Konverterstation Petkum nimmt A-Nord 2.000 Megawatt Windstrom auf. Zusammen bilden die in Emden beginnende Gleichstromverbindung A-Nord und die in Osterath startende Gleichstromverbindung Ultranet den sogenannten Korridor A, der über 600 Kilometer von Nord nach Süd verläuft. Aus der reinen Punkt-zu-Punkt-Verbindung entsteht so eine Anlage zur Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) mit drei Netzverknüpfungen – in Niedersachsen, in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg. Expert*innen nennen das ein „Multi-Terminal“-Netz. Es ist besonders flexibel und leistungsfähig: Es kann sowohl Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren als auch Sonnenstrom von Süden nach Westen und konventionell erzeugten Strom von Westen nach Süden.