Amprion erhält weiteren Planfeststellungsbeschluss für NRW

Am 19. Dezember hat Amprion von der Bundesnetzagentur den nächsten Planfeststellungsbeschluss für das Projekt A-Nord erhalten. Auch im Teilabschnitt NRW2 können somit die Tiefbauarbeiten beginnen.

Nachdem bereits im Oktober im südlichsten Abschnitt NRW3a der Baustart verkündet wurde, kann es jetzt auch in NRW2 losgehen. Dieser Abschnitt verläuft von der Kreisgrenze Borken/Wesel zwischen Bocholt und Hamminkeln bis zur gemeinsamen Gemeindegrenze von Uedem und Sonsbeck an der Kreisgrenze Kleve/Wesel. „Wir freuen uns sehr, dass nach intensiver Vorbereitung jetzt auch der Bau des etwa 32 Kilometer langen Teilabschnitts NRW2 beginnen kann“, sagt Matthias Gierlich, Gesamtprojektleiter A-Nord.

Bauliche Herausforderungen

Für das kommende Jahr stehen einige bauliche Herausforderungen an. „Im Planfeststellungsabschnitt NRW2 mit der offenen Rheinquerung bei Rees waren umfangreiche Abstimmungen mit den zuständigen Behörden erforderlich“, sagt Carsten Stiens, Projektleiter Genehmigung bei A-Nord. „Auch wenn wir im nächsten Frühjahr mit den Arbeiten im Rheinvorland und im Rhein beginnen, erwarten uns logistische Herausforderungen. Ihnen stellen wir uns gerne.“

Amprion steht im Vorfeld und auch während des Baus im stetigen Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern. Im November informierte das Unternehmen mit Anschreiben und Veranstaltungen über den anstehenden Baustart. Während der Bauphase stehen den Beteiligten feste Ansprechpersonen zur Verfügung, zudem sind regelmäßige Sprechstunden geplant. Als zentrale Koordinationsstelle für die Baumaßnahmen dient der Dispositionsplatz in Kalkar.

​Für vier von insgesamt sechs A-Nord-Abschnitten hat die Bundesnetzagentur bereits Planfeststellungsbescheide erteilt. Es handelt sich dabei um die beiden nördlichsten Abschnitte in Niedersachsen und die beiden südlichsten in Nordrhein-Westfalen. Das Projektteam geht davon aus, dass im ersten Quartal 2025 auf der gesamten Strecke gebaut werden kann.

Integrierte Projektabwicklung

A-Nord bildet gemeinsam mit der weiteren Gleichstromverbindung Ultranet einen rund 600 Kilometer langen Windstromkorridor, der ab 2027 zwei Gigawatt Windenergie von der Nordsee bis in den Süden Deutschlands transportieren soll. Der Bau von A-Nord wird dabei nach dem Modell der integrierten Projektabwicklung (IPA) durchgeführt. Amprion nutzt dieses innovative Vertragskonzept zum ersten Mal. Ein Konsortium von sechs Tiefbaufirmen und einem Planungsbüro wird die 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse bauen.